Der ZORN, der HASS und
die WUT: Eine Analyse

Bild von ArtsyBee

In diesem Text wird die Unterscheidung zwischen "Zorn", "Wut", und "Ärger" sowie ihre Auswirkungen auf die Psyche und den Körper erläutert. Der Autor betont, dass Wut besonders schädlich für die Gesundheit ist und zu drastischen Veränderungen im Körper führen kann. Weiterhin werden die Unterschiede zwischen den Begriffen in verschiedenen Wörterbüchern und in der Sprachgeschichte beleuchtet, und es wird darüber gesprochen, unter welchen Blickpunkt Hass als Reaktion betrachtet werden kann.

Verfluchter Wolf! Deine Wut nach innen frisst sich selbst als Beute; und frisst (fresse) – dich!

Das Zitat: Die göttliche Komödie von Dante Alighieri, Inferno Canto;
Illustration von Wikimedia

Der ZORN im Vergleich zum HASS und zur WUT

Es gibt einen Unterschied zwischen Zorn und Wut, aber welchen? In diesem Thread auf united-forum.de sind bereits einige hilfreiche Definitionen zu finden. Dennoch möchte ich hier anhand namhafter Unterlagen weitere Erklärungen bereitstellen. Ich empfehle, folgenden Text sorgfältig zu lesen, um das Verständnis zu vertiefen.

Anfangs ein Beispiel: Auch in alten Schriften ist der Begriff gegenläufiger, falscher Bedeutung zu finden: in Anwendung Zorn für Wut sowie Ärger für Zorn, siehe textlog.de/medizin-zorn.

Selbiger Text des Hinweises hier im Austausch der Begriffe und Ergänzung mit dem Begriff "Zornmut" korrekt ist:

Zorn = Wut
Ärger ↔ Zorn ≠ Zornmut

"≠" bedeutet "ungleich" und zeigt an, dass "Ärger" nicht gleich "Zornmut" ist.

Die Wut. Wer sich dem Zorn überlässt (Zornmut), gerät auch leicht in Wut. Dieser ist das fürchterlichste Gift für Seele und Körper, welches schon so auffallende Veränderungen im Körper hervorbringt, dass der Wütende sich nicht ähnlich sieht, wie dieses schon Seneca (de ira) vortrefflich geschildert hat.

Wut, Hass
Bild, Physiognomy von Wut, wikimedia

Die Wut wirkt heftig, reizend und erschütternd aufs ganze Nervensystem und besonders auf die Leber und auf die Gallenabsonderung; er kann daher auf der Stelle blind, verrückt oder tot machen, oder er lähmt das Sprachorgan und die Glieder und lässt die Menschen in dem traurigsten Zustand zurück. Er verdirbt, wenn er auch nicht so heftig wirkt, doch alle Säfte des Körpers, das Blut, die Milch, den Speichel, und daher kann der Biss eines wütenden Menschen eben die Zufälle erregen, als der Biss vom tollen Hunde; ja, mancher gesunde Säugling ist durch das Trinken aus den Brüsten einer Mutter oder Amme, die sie ihm unmittelbar nach heftiger Wut darreichte, schnell durch Krämpfe getötet worden.

Diese Zeilen wie auch für Ärger (siehe obigen Link textlog.de/medizin-zorn) erscheinen Inhalts teils außergewöhnlich, wird aber in Beschreibung für Wut gleichsam; und die Lesart für Ärger nach Georg Friedrich Most hat wahren Sprachgebrauchs der Ärger nur "annähernd" mit Zorn (und mitnichten etwas mit Zornmut) zu tun – aber siehe textlog.de (Verdruss/Ärger von Johann August Eberhards) Verständnisses.

Wörterbücher

Im Folgenden findest du Auszüge aus verschiedenen Wörterbüchern, darunter Johann August Eberhards, Jacob Grimm und Wilhelm Grimm, sowie Duden. Diese Wörterbücher bieten vielfältige Definitionen und Perspektiven auf die Begriffe "Zorn", "Hass" und "Wut", die einen Einblick in ihre sprachliche und historische Bedeutung geben. Zudem wird die Interpretation von KI-ChatGPT in Betracht gezogen, um einen zeitgenössischen Blick auf diese Begriffe zu werfen.

Johann August Eberhards Wörterbuch (textlog) 1535.

Zorn 1). Grimm 2). Unwille 3). Wut 4).
1) Anger, wrath. 2) Rage, fierceness. 3) Indignation. 4) Rage.
 1) Colère. 2) Rage. 3) Indignation. 4) Furie.
 1) Collera. 2) Rabbia. 3) Indignazione. 4) Furia.

1) Zorn (vgl. Art. 1346) bezeichnet die leidenschaftlich ausbrechende Gemütserregung, die sich wider eine Person oder Sache richtet, überhaupt. Der Zorn kann auch natürlich, berechtigt und von der Vernunft beherrscht sein, Grimm und Wut deuten immer ein unedles Übermaß an, das alle Fesseln durchbricht.

2) Grimm und Wut deuten immer ein unedles Übermaß an, das alle Fesseln durchbricht. Grimm hebt dabei die innerlich wühlende Bitterkeit, Feindschaft, oft Grausamkeit hervor, Wut die äußerlich ausbrechende, schrankenlose Gewalttätigkeit.

3) Leidenschaftliche Erregung, die durch eine Verletzung des Sittengesetzes hervorgerufen wird, ist Unwille. (Vgl. Art. 1276.) Wut und Grimm wird auch von Tieren gebraucht, Zorn und Unwille nur von Menschen.

Es steckt alles Tier im Menschen,
aber nicht aller Mensch im Tiere.

Philosoph Arthur Schopenhauer.

Unwille: Unwille bezieht sich auf eine innere emotionale Reaktion von Ärger oder Missmut, die in Reaktion auf als ungerecht oder störend empfundene Situationen oder Handlungen auftritt. Diese Emotion ist nicht auf individuelle Empfindungen beschränkt, sondern hat auch soziale Relevanz.

Im Alltag, insbesondere im Berufsleben, kann Unwille mit verbalen Ausdrücken, die als beleidigend oder gewissenlos empfunden werden, oder mit körperlichen Annäherungen an willkürlich nächststehende Personen einhergehen – ein Verhalten, das heutzutage oft als (sexuelle) Belästigung bezeichnet wird. Dies verdeutlicht, wie sich Unwille in sozialen Interaktionen manifestieren kann und unterstreicht die Notwendigkeit, respektvoll und ethisch korrekt mit anderen Menschen umzugehen.

Es zeigt auch den zeitlichen Wandel und die Veränderungen in unserer Wahrnehmung von Unwille sowie die Standards für akzeptables Verhalten im Laufe der Zeit. Somit betont diese Definition die Bedeutung von Emotionen im Kontext sozialer Normen und Verhaltensweisen.

Deutsches Wörterbuch
von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm

ZORN, bspw.,
bezeichnet die gemüthserregung der unlust, welche eine besondere richtung gegen den anlasz oder den veranlasser der unlust hat, sich in unwillkürlichen worten und handlungen kräftig äuszert, von einem lebhaften spiel des gesichts und des körpers begleitet ist und in der regel rasch entsteht und verläuft … (Beobachten und zu unterscheiden: die Entstehung, Bedeutungen des Wortes Zorn im Laufe der Zeit.)

WUT, bspw.,
zustand des der lenkenden willkür entzogenen leiblich-seelischen auszersichseins. die ursprünglich dämonistische auffassung der grundsituation als einwirkung übermenschlicher mächte auf eine bestimmte person oder gruppe bleibt spurenweise bis in die neuzeit auch in anderen bedeutungsgruppen wirksam … [insbesondere 3) a) b) f.]

Duden

Zorn, der; -[e]s [mhd., ahd. zorn, H. u.]: heftiger, leidenschaftlicher Unwille über etwas, was jemand als Unrecht empfindet oder was seinen Wünschen zuwiderläuft.

Wut, die; – [mhd., ahd. wuot, zu ahd. wuot = unsinnig]: 1. heftige, unbeherrschte, durch Ärger o.ä. hervorgerufener Gefühlsausbruch, der sich in Miene, Wort, und Tat zeigt.

KI-ChatGPT

Zorn: Der Begriff "Zorn" bezieht sich auf ein intensives, oft kurzlebiges Gefühl von Unmut oder Wut, das in Reaktion auf eine als ungerecht oder störend empfundene Situation oder Handlung auftritt. Zorn kann von einer Vielzahl von Auslösern provoziert werden, von persönlichen Frustrationen bis hin zu gesellschaftlichen Unzulänglichkeiten. Es ist eine natürliche menschliche Emotion und kann dazu dienen, auf Missstände aufmerksam zu machen. Allerdings kann Zorn auch destruktiv sein, wenn er außer Kontrolle gerät.

Wut: Im Gegensatz dazu ist "Wut" eine intensivere und anhaltender Form von Zorn. Wut ist eine Emotion, die oft mit Aggressivität und dem Verlangen nach Konfrontation verbunden ist. Sie kann körperliche und emotionale Auswirkungen haben und in der Regel schwerer zu kontrollieren sein als bloßer Zorn. Wut kann tiefer sitzen und aufgrund von wiederholten Provokationen oder tief verwurzelten Überzeugungen über Unrecht und Ungerechtigkeit auftreten.

Beide Emotionen, Zorn und Wut, sind Teil des menschlichen Spektrums von Gefühlen und können in bestimmten Situationen sinnvoll sein. Allerdings ist es wichtig, sie in gesunden Bahnen zu halten und konstruktive Wege zu finden, mit diesen Emotionen umzugehen, um unnötige Konflikte und negative Auswirkungen auf die eigene Gesundheit zu vermeiden.

Zusätzliche Ressourcen: Wut, Zorn PDF

Die Wesenheiten
von Zorn, Hass und Wut

Wut ist emotionale Empörung – Zorn ist ebensolches, geistig. Wut ist impulsive Entladungen eines unruhigen Geistes. Hass ist eine unkontrollierte Entladung eines zerstörten Geistes. Wut ist eine Gemütsbewegung – Zorn ist eine Gemütsverfassung. Der „heilige (gerechte), Zorn“ ist eine Art heftige Empörung gegen alles mögliche Unrecht. Hier liegt eine konkrete, oft schwerwiegende Ursache vor. Ebenda, althergebracht, Eph 4,26 ELB.: "Zürnet, und sündigt (wütet), dabei nicht! – die Sonne gehe nicht unter über eurem Zorn". –

Wer gegen andere grollt,
grollt nur gegen sich selbst.

Denn der Groll zum Fluchen führt …

Wer gegen andere grollt, grollt nur gegen sich selbst – so ist es mit dem fluchen (hassen), weil der eigene erbitterte Geist (im Hass) auf sich selbst schlecht wirkt.

Hass – die Ausnahme?

Hass ist eine sogenannte Todsünde1). Unter welchen Aspekt ist Hass gerechtfertigt – um an sich selbst zu arbeiten? 😡 aber wie ist das zu verstehen? – und schlittert man so weiter in Sünde1)?

1) 'Sünde' zu verstehen als Widersinn.

Man betrachte gebräuchlicher Übersetzung folgende Inschrift am Tempel von Delphi. Diese Inschrift ist ein Teil der Delphischen Maximen und spiegelt die ethischen Grundsätze des antiken Griechenlands wider:

Das Richtigste ist das Schönste
Beachte die Grenze
Hasse die Hybris (Überheblichkeit; Hochmut.)
Nichts im Übermaß

Könnte es der Übersetzung richtig heißen:

Zürne der Hybris (Überheblichkeit; Hochmut.)

Du kannst nach "Delphische Maximen" oder "Inschrift am Tempel von Delphi" suchen, um mehr über diesen Grundsatz und seine Herkunft zu erfahren.

Zorn richtigen Verständnisses ist keine Sünde – im Gegensatz der Hass eine Todsünde ist.

Aber um an sich selbst „die Strenge“ walten zu lassen, ist (könnte) der Hass (ebd. um die Hybris zu vernichten) gerechtfertigt (sein)?.

Umgekehrt das Zürnen – durch "filtern" der Gedanken ebenso zu Erfolg gereicht? – und hiermit: das "zu viel, zu sehr, zu großen“ ebd. Hass nicht in die Emotionalität eindringt.

Hier ein Hinweis, spirituell – wer will – Schritte weiter, P. Anselm Grün OSB: ZORN, GROLL UND BITTERKEIT, zwar der Begriffe verschwommen – textlich treffend.

… und der Zorn uns in Bewegung bringt?

Die Kraft, die Bewegung, welche der Zorn hervorbringen kann:

"Zorn treibt an. Zorn stärkt. Das kann zum Beispiel Menschen nützen, die dazu erzogen worden sind, Konflikten aus dem Weg zu gehen und immer klein beizugeben. Zorn gibt Kraft, für uns selbst und um uns selbst zu kämpfen. Zorn ist in diesem Sinne auch eine ’schöne' Emotion".

Es gibt diese Idee vom gerechten Zorn; oft geht das einher mit dem Wunsch, die Welt besser zu machen.

Schlussworte

In diesem Artikel haben wir die Nuancen zwischen den Begriffen "Zorn," "Wut" und "Ärger" beleuchtet und ihre psychologischen sowie gesundheitlichen Auswirkungen untersucht. Dabei wurde betont, dass Wut, wenn sie außer Kontrolle gerät, für die Seele und den Körper verheerend sein kann. Unterschiedliche Wörterbücher und historische Quellen haben uns geholfen, die Entwicklung und Vielschichtigkeit dieser Begriffe zu verstehen.

Des Weiteren haben wir darüber nachgedacht, unter welchen Blickpunkt Hass als Reaktion betrachtet werden kann und wie er sich von Zorn und Wut unterscheidet. Die Frage nach der angemessenen emotionalen Reaktion auf Unrecht bleibt komplex und lässt Raum für Diskussion.

Abschließend ist festzuhalten, dass das Verständnis dieser emotionalen Zustände und deren Auswirkungen auf unser Leben und unsere Gesundheit von großer Bedeutung ist. Indem wir uns mit diesen Themen auseinandersetzen, können wir besser lernen, wie wir mit unseren eigenen Emotionen umgehen und Konflikte in unserer Welt konstruktiv angehen können.

Aus dem Alltag …

Bild von fill

Die Szene spielt auf einem Parkplatz. Ein Autofahrer kommt zu seinem Wagen und stellt fest, dass er eingeparkt ist. Nach einem Rundumblick erkennt er den Besitzer des Wagens und bittet höflich, ob dieser kurz wegfahren könnte. Der Autobesitzer antwortet, dass er gerade erst angekommen sei und daher nicht sofort wegfahren werde. Diese unerwartete Reaktion führt zu weiteren Interaktionen …

Wie würdest du reagieren?

→ Klick an hier, die Krux

Das Überraschende an dieser Szene ist, dass der Autofahrer, der den anderen bat wegzufahren, gar nicht der Autobesitzer war, der ihn eingeparkt hatte. Der Autofahrer nahm die Frage nach dem Wegfahren also fälschlicherweise als Anfrage auf, ob er sich hinter seinem Wagen kurz parken dürfte.

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🧡 … das so zum Zeit entschleunigen.

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